Stadtgeschichte

Königstein im Taunus

Im Jahr 1313 zur Stadt erhoben, entwickelte sich Königstein im Schutz der mächtigen Burg. Die Anfänge der Siedlung liegen aber viel weiter zurück. Genaue Quellen dazu gibt es allerdings nicht, dafür eine wunderbare Sage.

Im Traum erschien dem Merowingerkönig Chlodwig (466 - 511 n. Chr.) eine Jungfrau, die ihm den Sieg über die Alemannen prophezeite, sofern er bereit sei auf dem Taunusberg, auf dem er sich zur Zeit seines Traumes befand, eine Burg sowie im benachbarten Tal eine Kapelle zu errichten. Chlodwig tat wie ihm geheißen und er gewann.

Urkundlich erwähnt wird Königstein zum ersten Mal im Jahre 1215. Die Errichtung der damaligen Burg datiert mit hoher Wahrscheinlich auf das 12. Jahrhundert. Sie diente als staufische Reichsburg zur Sicherung der Handelsstraße von Köln nach Frankfurt. Zu Füßen der Burg entwickelte sich eine erste Siedlung.


Eberhard IV. von Eppstein-Königstein (gest. 1535) war der letzte Burgherr aus dem Hause Eppstein. Epitaph in der Klosterkirche Hirzenhain (Foto: B Schüpke © Stadtarchiv Königstein)

Die ersten Herren von Königstein waren Reichsministeriale. 1239 wird die Burg als Reichslehen in Händen der Herren von Münzenberg genannt. In Erbfolge gelangte die Burg von 1255 bis 1418 an die Herren von Falkenstein, in deren Regentschaft Königstein 1313 die Stadtrechte erhielt. 1418 erbte den Besitz das Haus Eppstein. Die Burg wurde nicht nur als Festung ausgebaut, sondern auch zu einem prächtigen Schloss. 1535 folgten die Grafen von Stolberg, die sich der Lehre Luthers anschlossen und in Königstein die Reformation einführten.

Nach dem Tod des kinderlosen Grafen Christoph von Stolberg 1581 kam Königstein zum Kurfürstentum Mainz und ab 1603 wurde die Gegenreformation durchgeführt. Königstein diente nun nicht mehr als Residenz der Burgherren; es wurde Verwaltungssitz eines Amtes und dafür weiter ausgebaut.

Der Niedergang

Im 18. Jahrhunderts verlor der Festungsbau zunehmend an militärischer Bedeutung, nicht jedoch strategisch. So kam es im Verlauf der Koalitonskriege zu zerstörerischen Kämpfen.


1792 besetzten die Franzosen die Festung. Bei einer Beschießung durch die Preußen verfehlten diese ihr Ziel. Statt der Festung ging die Stadt in Flammen auf. Im Sommer 1796 besetzten erneut französische Truppen die Festung. Bei ihrem Rückzug kam es vermutlich unbeabsichtigt zu einer Sprengung, bei der die Anlage erheblich zerstört wurde. Seither ist die Burg nur noch Ruine.

Untrennbar verbunden...

Ausflüglerinnen auf der Burg, um 1902 (Foto: Stadtarchiv Königstein)

Königstein kam 1803 zum Fürstentum Nassau-Usingen, aus dem später zusammen mit Nassau-Weilburg das Herzogtum Nassau entstand. Seit 1866 als Teil Nassaus in preußischer Hand, gehört Königstein seit 1945 zum Bundesland Hessen. Mit der Gebietsreform 1972 verloren die benachbarten Orte Falkenstein, Mammolshain und Schneidhain ihre Selbstständigkeit und wurden nach Königstein eingemeindet.

Mit der Errichtung einer Kaltwasserheilanstalt im Jahr 1851 begann für das zuvor verarmte Königstein ein neuerlicher wirtschaftlicher Aufschwung. Sanatorien und Hotels entstanden; wohlhabende Feriengäste ließen sich Sommervillen errichten inmitten großzügiger Parkanlagen. Der Kurbetrieb erreichte kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 einen absoluten Höhepunkt. Im Jahr 1935 bekam die Stadt Königstein das Prädikat "Heilklimatischer Kurort" verliehen; es wird regelmäßig überprüft und gilt bis heute.