Falkenstein

Geschichte Falkensteins

Noch oberhalb von Königstein, am Fuße eines eigenen Burgbergs liegt Falkenstein. Bis in das 17. Jahrhundert hieß es noch "Nürings", nach den Gaugrafen von Nürings, die um das Jahr 1100 einen Sitz auf dem Burgberg hatten. Der heutige Name ist den Burgherren des 13. Jahrhunderts, Bolanden-Falkenstein, zu verdanken, die seit 1252 auch Herren vom benachbarten Königstein waren. Philipp I. von Falkenstein ließ eine neue Burg errichten und nannte sie nach dem Stammsitz der Familie am Donnersberg in der Pfalz „Neu-Falkenstein“. In den folgenden Jahrhunderten hatten mehrere adelige Familien Besitz an der Burg.

Das 15. Jahrhundert war die Zeit der Falkensteiner Raubritter. Der Bergfried erhielt in dieser Zeit seinen Turmaufsatz. Die Burg war der ideale Ausgangspunkt für Überfälle auf Reisende, die von Frankfurt über Kronberg nach Köln unterwegs waren. 1420 hatte etwa Bertram von Vilbel, der als „Burgmann“ zur Bewachung der Befestigungsanlage eingesetzt war, einen Reisenden gefangen genommen und nach Falkenstein verschleppt. Wegen dieser und anderer Taten wurde er in Frankfurt zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Auch das Dorf hatte mitunter sehr unter den Burgherren zu leiden. Im 18. Jahrhundert waren die geforderten Abgaben und Frondienste so hoch, dass die Falkensteiner Klage beim Reichskammergericht in Wetzlar einreichten. Häufiger Besitzerwechsel und Kriege führten schließlich zur Zerstörung der Burg. 1784 erfolgte die Niederlegung eines Teils. Im Dorf gab es zu dieser Zeit 72 Haushalte. Die katholischen, protestantischen und jüdischen Kinder erhielten jeweils getrennten Unterricht, so dass es drei verschiedene Schulen im Dorf gab.

Historische Aufnahme des Stadtteils Falkenstein
Das heutige Falkenstein ist kaum erkennbar, doch die Christkönigkirche im Vorder- und die Falkensteiner Burgruine im Hintergrund sind eindeutige Indizien, dass es sich um ein und den selben Ort handelt.


Der wirtschaftliche Aufschwung kam 1873 mit der Eröffnung der Heilanstalt für Lungenkranke. Unter Leitung des Arztes Dr. Peter Dettweiler (1837-1904) genoss die Einrichtung hohes Ansehen im In- und Ausland. Mit dem Aufkommen besserer Heilmethoden verlor der „Zauberberg“ in Falkenstein an Bedeutung. 1906 wurden die Bauten abgerissen.

Kaiser Wilhelm II. ließ auf dem Gelände einen großzügigen Gebäudekomplex zur Erholung und Genesung seiner Offiziere errichten. Umgeben von einem weitläufigen Park und mit spektakulärem Blick über Frankfurt beherbergt das Anwesen heute das Hotel Falkenstein Grand.

1972 wurde Falkenstein zu Königstein eingemeindet. Seit 2002 freut sich Falkenstein über das Prädikat "Heilklimatischer Kurort". Die Auszeichnung einer Stadt und eines Stadtteiles mit diesem Prädikat ist bundesweit einmalig.