Klimaanpassungskonzept


Die Stadt Königstein erstellt eine Klimaanpassungskonzept! 

Die Folgen des Klimawandels sind schon längst auch in Königstein zu spüren: Hitzeperioden, Dürren, Wasserknappheit und Starkregen treten häufiger und stärker auf und haben große ökologische, soziale und ökonomische Auswirkungen. Dazu kommen auch eher langsam fortschreitende Prozesse wie Bodendegradationen, sinkende Grundwasserspiegel, Waldschäden und Veränderungen von Flora und Fauna. Eine vorsorgende Politik und eine kommunale Klimaanpassung sind daher unerlässlich.


Die Stadt Königstein will die bisherigen Anstrengungen weiterzuentwickeln und die Klimaanpassung als Querschnittsaufgabe dauerhaft und wirkungsvoll in der kommunalen Verwaltung sowie in der Gesellschaft zu verankern. Zur strukturierten Umsetzung dieses Ziels wird die Stadt ein integriertes Klimaanpassungskonzept erarbeiten, das gezielt zur Stärkung der Klimaresilienz in Königstein beiträgt und die Lebensqualität und Sicherheit der Bevölkerung langfristig sichert.

Das Konzept soll die Klimaanpassung nachhaltig in der kommunalen Entwicklung verankern und als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Anpassungsaktivitäten dienen. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung einer umfassenden Anpassungsstrategie, die insbesondere die Schnittstellen zum natürlichen Klimaschutz sowie zur Förderung der biologischen Vielfalt berücksichtigt. Dabei werden potenzielle Synergien und Wechselwirkungen mit bestehenden Klimaschutzmaßnahmen systematisch einbezogen.

Die Erstellung des Klimaanpassungskonzepts ist in 9 Arbeitspakete unterteilt und bereits gestartet. In den verschiedenen Bereichen werden die Meinungen der Bürger:innen eingeholt. Unten können Sie den Gesamtplan, den Zeitplan und die einzelnen Arbeitspakete einsehen.


  • AP 1 Bestandaufnahme

    In diesem Arbeitspaket wird der aktuelle Zustand in unserer Stadt untersucht. Dazu gehören zum Beispiel das Klima, vorhandene Infrastruktur, Grünflächen und Gewässer. Ziel ist es, eine solide Basis zu schaffen, auf der alle weiteren Schritte aufbauen können.

  • AP 2 Betroffenheits- und Klimarisikoanalyse 

    Hier wird ermittelt, welche Bereiche, Menschen und Einrichtungen besonders vom Klimawandel und von Welche Klimarisiken betroffen sind. Das kann zum Beispiel Hitze in dicht bebauten Stadtteilen oder Starkregen in tiefer gelegenen Gebieten betreffen. So wissen wir, wo der Handlungsbedarf am größten ist.

  • AP 3 Aufnahme von Hotspots

    In diesem Arbeitspaket werden die „Hotspots“ identifiziert. Also Orte, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind oder ein hohes Risiko haben. Das hilft uns, gezielt Maßnahmen dort zu planen, wo sie am dringendsten benötigt werden.

  • AP 4 Gesamtstrategie

    Auf Grundlage der Bestandsaufnahme, der Betroffenheitsanalyse und der Hotspots wird eine übergeordnete Strategie entwickelt. Sie legt fest, wie unsere Stadt langfristig und umfassend an die Folgen des Klimawandels angepasst werden kann.

  • AP 5 Akteursbeteiligung

    Damit die Strategie praxisnah und gut abgestimmt ist, werden Bürger:innen, Vereine, Unternehmen und andere relevante Akteure einbezogen. Hier können alle ihre Erfahrungen, Ideen und Wünsche einbringen, sodass die geplanten Maßnahmen breit getragen werden.

  • AP 6 Maßnahmenplanung

    Basierend auf den vorherigen Analysen werden konkrete Maßnahmen gesammelt und beschrieben. Das können bauliche Anpassungen, neue Grünflächen, Informationskampagnen oder andere Projekte sein, die helfen, die Risiken des Klimawandels zu minimieren.

  • AP 7 Verstetigungsstrategie

    Damit die Maßnahmen langfristig wirken, wird geplant, wie sie dauerhaft in die Stadtentwicklung integriert werden können. Ziel ist es, die Anpassung an den Klimawandel nachhaltig zu verankern.

  • AP 8 Controlling-Konzept

    Hier wird festgelegt, wie die Umsetzung der Maßnahmen überwacht und gesteuert wird. Es sorgt dafür, dass Fortschritte regelmäßig überprüft werden, Probleme früh erkannt werden und die Maßnahmen wirksam bleiben.

  • AP 9 Kommunikationsstrategie

    Damit alle informiert sind und mitwirken können, wird ein Konzept entwickelt, wie über die Klimaanpassungsmaßnahmen kommuniziert wird. Bürger:innen erfahren, welche Projekte geplant sind, wie sie selbst beitragen können und wie der Fortschritt aussieht.

Die Erstellung des Klimaanpassungskonzeptes wird vom Bundesumweltministerium (BMUV) über die „Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ gefördert. Initiiert wurde die Förderung im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) an den Klimawandel als eine von vielen Maßnahmen, um ein integriertes, nachhaltiges Klimaanpassungsmanagement auf kommunaler Ebene zu etablieren und somit die Eigenvorsorge auf regionaler und lokaler Ebene zu stärken.

Angaben zum Projekt:

Titel: "DAS-A.1: Erstellung eines Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz (KAMnatKS) für die Stadt Königstein im Taunus"

Laufzeit: 01.02.2025 bis 30.06.2027

Beteiligte Partner: Drees & Sommer SE und alpS GmbH

Förderkennzeichen: 67DAAN1291

Förderrichtlinie: Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels

Förderschwerpunkt A: Einstieg in das kommunale Anpassungsmanagement

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FAQ Anpassung an den Klimawandel


Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Klimaanpassung.

  • Was ist Klimaanpassung?

    Das Klimaanpassungsgesetz beschreibt in § 1 als Ziel der Klimaanpassung "zum Schutz von Leben und Gesundheit, von Gesellschaft, Wirtschaft und Infrastruktur sowie von Natur und Ökosystemen negative Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere die drohenden Schäden, zu vermeiden oder, soweit sie nicht vermieden werden können, weitestgehend zu reduzieren". Das heißt: Klimaanpassung findet zum Beispiel statt, wenn:

    • Kommunen ihre Bürgerinnen und Bürger vor Hitze schützen, indem sie zum Beispiel Bäume pflanzen, Sonnensegel spannen, Trinkbrunnen aufstellen und Zugang zu kühlen öffentlichen Gebäuden ermöglichen.
    • Unternehmen ihre Lieferketten neu ausrichten, damit sie auch in Zeiten von Wetterextremen stabil und unterbrechungsfrei funktionieren.
    • durch Maßnahmen wie präzisere Vorhersagedienste und angepasste Transportkonzepte dafür gesorgt ist, dass Flüsse, wie der Rhein auch bei häufigen Niedrigwasserphasen zuverlässig schiffbar bleibt und die Versorgung von Industrie und Bevölkerung mit Gütern gesichert ist.
    • Wälder von Nadelholzplantagen zu naturnahen Mischwäldern umgestaltet werden, weil sie so mehr Wasser speichern, Dürre besser standhalten und uns Kühle und Erholung spenden.
    • Auen renaturiert werden, damit sie beim nächsten Hochwasser viel Wasser aufnehmen und es von Siedlungen fernhalten.

    Mit diesen und vielen weiteren Maßnahmen schafft Klimaanpassung die Voraussetzungen dafür, dass wir weiter gesund und sicher leben und wirtschaften können. Gleichzeitig ist sie ein großangelegtes Programm für mehr Lebensqualität und Wohlstand.

  • Warum brauchen wir Klimaanpassung?

    Die Bundesregierung will die Menschen besser vor den Folgen der Klimakrise schützen. Ziel ist, dass wir alle weiter gut, gesund und sicher leben können, an jedem Ort in Deutschland. Daher betreiben wir engagierten Klimaschutz. Viele Folgen der Klimakrise lassen sich aber schon jetzt nicht mehr abwenden. Deswegen müssen wir uns besser auf sie vorbereiten, uns anpassen und Vorsorge treffen.

  • Was ist der Unterschied zum Klimaschutz?

    Klimaanpassung und Klimaschutz sind zwei eng miteinander verbundene, aber unterschiedliche Ansätze im Umgang mit dem Klimawandel. Während Klimaschutz darauf abzielt, die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen, indem Treibhausgasemissionen reduziert und die Erderwärmung eingedämmt werden, konzentriert sich Klimaanpassung auf den Umgang mit bereits unvermeidbaren Folgen wie Hitzewellen, Starkregen oder Dürren. Nur durch die Kombination beider Ansätze – ambitionierter Klimaschutz und gezielte Anpassungsmaßnahmen – kann es gelingen, die Lebensqualität, wirtschaftliche Stabilität und Resilienz dauerhaft zu sichern.

  • Wer ist zuständig für Klimaanpassung?

    Um Deutschland langfristig klimaangepasst zu gestalten und die Lebensqualität in Deutschland auch für zukünftige Generationen zu sichern bedarf es einer gemeinschaftlichen Anstrengung aller Akteure in Bund, Ländern und Kommunen, aber auch privater Akteure und der Wirtschaft. Die Bundesregierung setzt mit dem Bundes-Klimaanpassungsgesetz und der Klimaanpassungsstrategie den Rahmen für ein koordiniertes Vorgehen in ihrem Verantwortungs- und Zuständigkeitsbereich. In der Strategie werden die Maßnahmen der Bundesregierung der einzelnen Ressorts gebündelt und zusammenführt. Jedes Ministerium ist dabei selbst verantwortlich für die Ziele und Maßnahmen in seinem Zuständigkeitsbereich. Dem BMUV kommt im Kontext dieser Zusammenarbeit eine koordinierende Rolle zu. Eine übergeordnete Koordinierung geschieht im Rahmen der Interministeriellen Arbeitsgruppe Anpassung der Bundesregierung sowie durch ein Behördennetzwerk von über 25 Bundesoberbehörden. Hier werden strategische Fragen und (wissenschaftliche) Grundlagenarbeit wie die Bewertung von Risiken und Maßnahmen, das Berichtswesen zur Klimaanpassung in Deutschland oder die Weiterentwicklung der Strategie wahrgenommen.

    Den Ländern kommt eine wichtige Rolle zu, da sie im föderalen System für viele Aufgabe der Klimaanpassung und für die Umsetzung konkreter Maßnahmen zuständig sind. Bund und Länder arbeiten daher in der Klimaanpassung eng zusammen und stehen in einem kontinuierlichen Austausch. Bundesländer, Kommunen, Verbände, Unternehmen, Wissenschaft sowie Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, sich im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeit gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen und dazu beizutragen, dass die negativen Auswirkungen des Klimawandels so weit wie möglich vermieden werden und die Widerstandsfähigkeit Deutschlands gegenüber den auch in Zukunft fortschreitenden klimatischen Veränderungen gestärkt wird.

  • Was kostet uns der Klimawandel in Deutschland heute schon?

    Der Klimawandel verursacht bereits heute erhebliche Kosten in Deutschland, die vor allem durch Extremwetterereignisse entstehen. Viele Extremwetterereignisse werden durch den Klimawandel voraussichtlich wahrscheinlicher und intensiver. Eine Studie aus dem Jahr 2023, die das Bundesministerium für Klimaschutz beauftragt und das Bundesumweltministerium fachlich begleitet hat, zeigt: von 2000 bis 2021 sind fast 145 Milliarden Euro an erfassten extremwetterbedingten Schäden entstanden, alleine 80 Milliarden davon seit 2018. Bis zur Mitte des Jahrhunderts rechnen die Forschenden des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH (GWS) und der Prognos AG je nach Ausmaß der Erderwärmung mit kumulierten volkswirtschaftlichen Schäden in Höhe von 280 bis 900 Milliarden Euro.

  • Welche Unterstützung bietet der Bund für Klimaanpassungsmaßnahmen?

    Der Bund unterstützt die Klimaanpassung durch verschiedene Förderprogramme, Beratung und Forschung. Dazu zählen Fördermittel für kommunale Anpassungsprojekte, zur Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen sowie die Bereitstellung von Daten und Handlungsempfehlungen. Ziel ist es, Akteure auf allen Ebenen bei der Entwicklung und Umsetzung geeigneter Anpassungsmaßnahmen zu unterstützen.

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