Im festlich geschmückten Haus der Begegnung verlieh die Stadt Königstein im Taunus den renommierten Eugen-Kogon-Preis 2025 an zwei mutige Persönlichkeiten: Marianne Birthler (li.) und Karoline Preisler (re). Beide eint nicht nur der Einsatz für demokratische Werte, sondern auch die Erfahrung eines totalitären Staates, wie Laudator Alois Theisen in seinen Reden betonte. „Für die Freiheit des Denkens und der Rede kämpften beide – nicht, um sie in schwierigen Zeiten kampflos preiszugeben“, so der ehemalige Chefredakteur des Hessischen Rundfunks.
Die Preisverleihung, von der Stadt Königstein organisiert, war ein bewegender Höhepunkt im demokratischen Selbstverständnis der Kurstadt. Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko (CDU) und Dr. Michael Hesse (ALK) überreichten den Preisträgerinnen die Urkunden des mit 5000 Euro dotierten Preises sowie – erstmals auf Initiative der Bürgermeisterin – eine eigens geprägte Medaille mit dem Porträt des Namensgebers Eugen Kogon. Der Historiker, Publizist und frühe Mahner der NS-Zeit ist durch sein Werk „Der SS-Staat“ bis heute ein Symbol für politische Wachsamkeit und Aufklärung.
Marianne Birthler, einst zentrale Stimme der friedlichen Revolution in der DDR, stand mutig für Meinungsfreiheit, unabhängige Bildung und eine demokratische Gesellschaft. Ihre Haltung, Macht stets zu hinterfragen und kontrollierbar zu machen, prägte auch ihre spätere Tätigkeit als Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen. Birthlers Stimme sei, so Theisen, eine, die streitbar bleibt – ohne Rache, aber mit klarem moralischem Kompass.
Auch Karoline Preisler wurde für ihren mutigen Einsatz für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde ausgezeichnet. Die FDP-Politikerin aus Ost-Berlin stellt sich unermüdlich gegen Hass und Populismus – notfalls auch allein mit einem Plakat, flankiert von Polizeischutz. Ihre „Ein-Mann-Demonstrationen“ seien Ausdruck einer tief verankerten Haltung: Demokratie erfordere Mut, Selbstkritik und die Bereitschaft, unbequem zu bleiben. „Wir alle sind Klangkörper der Demokratie“, so Preisler.
Die Feierstunde wurde musikalisch umrahmt von César Bischoff (Klavier), Sophia Oellerich (Querflöte), Young-Eun Tsche (Violine) und den Brüdern Carl und Alex Wang (Klavier)von der Königsteiner Musikschule.
Mit der Verleihung des Eugen-Kogon-Preises setzt Königstein ein deutliches Zeichen für gelebte Demokratie, Zivilcourage und das nie endende Ringen um Freiheit – auch und gerade in schwierigen Zeiten.
- @RIEDELWO
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