(September 2019) In diesem Frühsommer 2019 brütete ein
Uhupaar auf der Königsteiner Burg. Ob es das erste Mal war, wissen wir nicht so
genau. Zumindest haben wir zum ersten Mal davon Kenntnis bekommen. Nach dem
Schlupf von drei Jungvögeln wurde direkt gegenüber dem Nest eine Webcam
installiert und auf Youtube gestreamt. So konnten zahlreiche Interessierte das
Größerwerden der Jungvögel und die fürsorgliche Pflege der Uhu-Eltern Tag und
Nacht verfolgen – Uhu-TV hatte sehr viele Fans aus der ganzen Welt. Natürlich
stand die Vogel-Familie von Beginn an auch unter fachkundiger Beobachtung von
Fachbehörden und -verbänden.
Zwei der drei Geschwister fielen schließlich zu
unterschiedlichen Zeitpunkten eher unfreiwillig aus dem hoch in der Burgmauer
gelegenen Nest, sie kamen jeweils unbeschadet am Boden an und mit der neuen
Situation gut klar. Am Bildschirm konnte verfolgt werden, wie die Eltern die
zwei Bodengänger und den Nestling weiter fütterten. Als es an der Zeit war,
flogen die beiden nun im Innenhof spazierenden Jungvögel über die Burgmauern davon
und leben vielleicht heute noch im Königsteiner Burghain. Aber der Dritte im
Bunde, der Nestling, blieb hartnäckig an Ort und Stelle und zeigte
unmissverständlich, woher der Begriff „Nesthocker“ kommt. Die Netzgemeinde
taufte ihn Gizmo. Gespannt konnte man via Webcam verfolgen, wie selbst die
Uhu-Eltern alles versuchten, ihren Junior zum Verlassen des Nestes zu bewegen,
mittels Nahrungsknappheit zum Beispiel. Aber nix – Gizmo blieb unverdrossen sitzen.
Schließlich wurde er von einem Falkner aus dem Nest geholt und in eine Aufzuchtstation
gebracht, wo er sich bester Gesundheit und guter Entwicklung erfreut. Demnächst
soll er ausgewildert werden (siehe Update 22.9.2019).
Falls im kommenden Jahr wieder Uhus auf der Königsteiner
Burg brüten sollten, plant die Stadt Königstein erneut ein Uhu-TV, denn das Aufwachsen
der Jungvögel und das Verhalten der Uhu-Eltern zu beobachten, ist einfach
faszinierend und spannend. Und dies wollen wir wieder gerne mit den Uhu-Fans
teilen.
Uhu-Update (22.9.2019)
Das wichtigste zuerst: Gizmo geht es bestens. Er hat weder
einen Gen-Defekt, wie es irrtümlich mal in der Presse stand, noch sonst
irgendein Problem – er ist in seiner Pflegestelle zu einem ganz normalen und
beeindruckenden Uhu herangewachsen (siehe Foto). Falls nochmal Uhus auf der Burg schlüpfen
und dies via Webcam beobachtet werden kann, ist nur zu hoffen, dass vermeintliche
Tierfreunde sich nicht wieder übergriffig einmischen und so für unnötige
Aktionen mitverantwortlich sind.
Gizmo ist gesund, auch seine Flügel sind normal entwickelt.
Er ist halt einfach ein Spätzünder, aber total fit, so ist es aus der
Pflegestelle aus fachkundigem Munde zu erfahren.
In Kürze kommt er in sein neues Revier in die Eifel. Dort
wartet zunächst ein Ammenvogel (ja, sowas gibt es) auf ihn, der Gizmo das Jagen
und auch sonstige Verhalten eines Uhus beibringen soll. Und dann wird er
endlich in die Freiheit entlassen. Die Königsteiner Uhu-Fans werden immer an
ihn denken.
Uhu-Update (19.6.2019)
Heute gegen 12.30 Uhr ist Gizmo, der junge Uhu, aus
dem Nest geholt worden. Der städtische Bauhof hat eine Leiter gestellt und der
Feldberg-Falkner Christian Wick hat ihn mit einem beherzten Griff in ein Netz
gepackt und ihn dann runter gebracht. Das Ganze hat nur eine gute Minute
gedauert, die Uhu-Eltern waren dabei nicht zu sehen. Neben unserem
Bürgermeister war auch Dr. Dr. Selzer von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB)
dabei. Nach der optischen Betrachtung sah er gut und fit aus. Es scheint ihm
gut zu gehen. Sicherheitshalber wurde er aber zu einer tierärztlichen
Untersuchung gebracht. Dort wird er komplett gecheckt. Das Ergebnis kennen wir
noch nicht. Anschließend kehrt er allerdings nicht mehr auf die Burg zurück,
sondern kommt auf eine fachkundige Pflegestation. Das sehr beliebte Uhu-TV wird
nun bald zu Ende sein. Noch ca. zwei Tage bleibt der Chat unseres
Youtube-Channels geöffnet, damit die Chatter ihre Adressdaten austauschen
können, wenn sie das möchten. Und dann heißt es Bye Bye bis vielleicht zum
nächsten Jahr.
Uhu-Update (14.06.2019)
Da
unser Uhu-Nestling „Gizmo“ zwei Nächte in Folge nichts mehr zu fressen bekommen
hat, haben Mitarbeiter der Stadt Königstein nochmals Kontakt mit der Unteren
Naturschutzbehörde aufgenommen und folgendes vereinbart:
Herr
Wick, Falkner vom Falkenhof Gr. Feldberg, wird den Nestling beobachten und
entscheiden, falls eingegriffen werden muss. Der Falkenhof ist auch anerkannte
Pflegestelle für Eulen und Greifvögel.
Herr Wick hat mitgeteilt,
dass es immer wieder einen Nesthocker bei Eulen und Greifvögeln gibt, der nicht
freiwillig das Nest verlassen will. Die Altvögel greifen dann zu dramatischen
Mitteln: Sie liefern kein Futter mehr in das Nest und sitzen statt dessen mit
Futter in unmittelbarer Nähe und locken ihn. So wird nun ganz offensichtlich
auch mit unserem Gizmo umgegangen. Dienstag auf Mittwoch hat er noch mal einen
Specht bekommen, danach kam ein Altvogel, hat kein Futter gebracht sondern
stattdessen sogar die letzten Reste aus dem Nest weggefressen. Der hartnäckige
Nestling muss jetzt also vor lauter Hunger von selbst aus dem Nest kommen.
Aber: Fachleute haben auch am Wochenende alles im Blick und werden handeln,
wenn es notwendig wird. Es braucht sich also niemand zu sorgen. Aber es bleibt
weiterhin spannend.
Uhu-Update (13.06.2019)
Uhuschutz: Hundeverbot auf
der Burg

Die drei jungen Uhus, die auf der Burg geschlüpft
waren, begeistern ganz Königstein. Zwei Jungvögel sind inzwischen über die
Burgmauern in den Burghain geflattert und sitzen dort in den Bäumen, ein Uhukind macht es sich aber nach wie vor im Nest im Burginnenhof bequem. Alle Jungvögel werden allerdings noch von beiden Eltern-Uhus
fleißig gefüttert. Die
Geschwister im Burghain können inzwischen sicherlich recht gut fliegen; der
Jüngste von den drei Uhujungen wird nach Verlassen des Nestes jedoch zunächst
weitgehend zu Fuß unterwegs sein. Daher
erlässt die Stadtverwaltung vorsorglich ein Hundeverbot auf der Burg. Auch
angeleint dürfen die Vierbeiner bis auf weiteres nicht mehr auf die Burg
mitgebracht werden. Das
Hundeverbot gilt so lange, bis der dritte der Jungvögel die Burg verlassen hat.
Wann dies sein wird, weiß nur der junge Uhu selbst. Sobald die Burg auch von
Hunden wieder besucht werden darf, wird dies in der Presse bzw. auf der
städtischen Internetseite sofort mitgeteilt. Die städtische Umweltbeauftragte
Birte Sterf bittet die Hundebesitzer um Verständnis.
Uhu-Update (04.06.2019)
Die Untere Naturschutzbehörde hat heute mitgeteilt, dass sowohl die
Staatliche Vogelschutzwarte als auch der Falkner auf dem Feldberg sowie
weitere Fachleute bestätigen, dass der Nestling „augenscheinlich ok“
ist.
Uhu-Update (23.5.2019):
Heute Nachmittag, genauer: um 17.11 Uhr, hat auch der zweite von den
drei Uhu-Jungen das Nest verlassen. Ebenfalls wie auch schon der erste
Vogel eher unfreiwillig, so sah es zumindest aus. Aber auch ihm geht es
gut, wie jedermann nachschauen kann. Denn der Livestream lässt sich auch
zurückspulen.
Das Kleine verschwand zunächst im Keller direkt
unter dem Nest, traute sich wenig später aber heraus und schaute sich
um. Bei dieser Gelegenheit konnte man gut sehen, dass es völlig
unverletzt ist. Dann stapfte es in aller Ruhe Richtung Treppe zum
Fanfaren-Keller, die es einigermaßen unelegant runter stolperte.
Alles ist gut.

Uhukind fällt aus dem Nest - Es geht ihm gut
Wie zahlreiche Uhu-Beobachter mitbekommen haben, ist ein Uhu-Jungtier heute Nacht (17. auf 18. Mai) unfreiwillig aus dem Nest abgerutscht. Das Wichtigste zuerst: Es geht ihm gut und es besteht zurzeit kein Grund zur Sorge.
Unter den Uhu-Fans, die die Vögel über die Webcam beobachten, waren bei dem Malheur heute Nacht auch zahlreiche Rathaus-Kollegen, darunter Bürgermeister Helm, Umwelt-Beauftragte Birte Sterf und auch unser IT-Kollege, der als einziger die Position der Kamera verändern kann. Er hat den Unglücks-Uhu schließlich auch wohlbehalten auf dem Boden in einem Gebüsch versteckt entdeckt. Und wie es der Zufall so wollte, hat auch ein Uhu-Fachmann von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz das nächtliche Unglück live beobachtet. Er gibt Entwarnung: "Das Junge ist unverletzt und wird nun auf dem Boden von den Altvögeln weiter gefüttert, das Wetter ist gut und es verläuft alles fast nach Plan". Denn in den nächsten Tagen wäre es ohnehin an der Zeit gewesen, dass die Jungtiere zaghaft flatternd das Nest verlassen, den Boden erkunden und von den Eltern dann im neuen Lebensraum weiter gefüttert werden, denn richtig flugfähig und damit in der Lage, sich selbst versorgen zu können, sind die drei noch nicht. Das dauert noch ein paar Monate. Deshalb ist der Innenhof auch so abgeriegelt, dass die Uhu-Kinder nirgends durchkommen, aber auch selbst weitgehend unbehelligt bleiben.
Der oder die kleine Abenteurer/in wird nun weiter beobachtet. Momentan wird davon ausgegangen, das alles seinen normalen Gang nimmt.
Wir freuen uns sehr, dass so viele Uhu-Fans Anteil an unserer Königsteiner Uhu-Familie nehmen und bedanken uns für alle Hinweise, die uns über alle denkbaren Wege erreichten. Vielen Dank!