Vor 225
Jahren wurde in Mainz die Republik des Rheinisch-Deutschen Nationalkonvents
ausgerufen. Die „Mainzer Republik“ existierte zwar nur kurz, sie gilt jedoch
als der erste deutsche Demokratieversuch. Viele Bürger der Stadt Mainz und der
Umgebung hatten sich im Herbst zuvor den Ideen der Französischen Revolution
angeschlossen. Mit dem Vordringen der Preußen jedoch änderten sich die
Verhältnisse und viele der Republikanhänger fürchteten um ihr Schicksal und
verließen Mainz, oftmals notgedrungen. Einigen gelang die Flucht zum Beispiel
nach Straßburg oder Paris, doch ein Großteil wurde inhaftiert und in das
Staatsgefängnis auf der Festung Königstein gebracht, oder auf die kurmainzische
Festung Erfurt bzw. auf die Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz.
Daher spielt
Königstein im Zusammenhang mit der ersten deutschen Demokratie eine ganz
besondere Rolle. Zu diesem Thema finden seit einiger Zeit viele Veranstaltungen
in Königstein statt.
Auch
Stadtarchivarin Beate Großmann-Hofmann nimmt sich dieses Themas an. Sie
beschäftigt sich in ihrem Vortrag „Theologen, Philosophen und Mütter - Über auf
der Festung Königstein inhaftierte Anhänger der Mainzer Republik“ mit
Einzelschicksalen von Menschen, die einige Zeit als Gefangene hier verbringen
mussten. Dabei erfolgt auch eine Rekonstruktion ihrer Lebensläufe soweit dies
möglich ist. Über Caroline Böhmer (später bekannt als Caroline
Schlegel-Schelling), die mit anderen Mainzer Demokraten am 8. April 1793 nach
auf die Festung Königstein gebracht wurde, ist bereits viel bekannt.
Hochinteressant sind aber auch die Biografien anderer Gefangener, die die
damaligen turbulenten Zeiten widerspiegeln.
Zum Vortrag wird
für Montag, 26. März, 20.00 Uhr, in die Stadtbibliothek Königstein, Wiesbadener
Straße 6, eingeladen. Der Eintritt ist frei.
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19.3.2018